„NEUE MOBILITÄTSFORMEN: Autonome elektromobile Beherbergung“

goodnit ©

Als Zukunftsforscher untersuche ich zukunftsfähige nutzenstiftende Beherbergungskonzepte am Beispiel vollautonomer Elektroautomobilität als eine neue innovative hybride Beherbergungstypologie. Grundlage hierfür sind elektrobetriebene und autonom fahrende Plattformen die – mit entsprechender Ausstattung – einen neuen bzw. neuartigen mobilen Beherbergungstypus darstellen sollen. Ziel ist es, neue Geschäftsfelder und Beschäftigungsmodelle im Rahmen der globalen Elektrifizierung und der Digitalisierung der Mobilität zu generieren, disruptive Innovationen neuer Aufenthaltsformen zu ethablieren und den Marktteilnehmer*innen ökologische und ökonomische Alternativen zur klassischen Beherbergung anzubieten.

Die konkrete Aufgabe von Goodnit © ist es, mit Theorien und Methoden der Zukunftsforschung eine Ausgangslage für weitere transdisziplinäre handlungspraktische Studien und strategische Handlungsempfehlungen zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den disruptiven Wandel in der Beherbergung und die damit einhergehene Innovation neuer Beherbergungsformate wie etwa Aufenthalts- und Arbeitsmöglichkeiten mit autonomer Elektromobilität als neue Dienstleistungsformate (Stichwort MaaS: Mobility as a Service).

Die leistungsbestimmende Mobilität

Der Ansatz von Goodnit © ist eng verknüpft mit der allgemeinen infrastrukturellen und gesellschaftlichen Entwicklung im Rahmen des stattfindenden globalen digitalen Wandels.
Die weitreichende Bedeutung der Autonomisierung des Straßenverkehrs ist angesichts der stark wachsenden Städte und Agglomerationen, aus sicherheitsrelevanten Verkehrsaspekten und aufgrund der zunehmenden Internationalisierung als auch der verbesserten individuellen Mobilität unbestritten. Dabei entwickelt sich die Mobilität von einem reinen Transportmedium hin zu einer Dienstleistungsinstanz. Kurz: Die Kundinnen und Kunden folgen nicht mehr dem Produkt, sondern das Produkt folgt bzw. passt sich den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden an. Somit rückt die leistungsbestimmende Mobilität immer mehr in den Vordergrund.

Entsteht eine neue Beherbergungstypologie?

Im Zuge dieser Digitalisierung, Elektrifizierung und Autonomisierung der Mobilität entwickeln sich neue Wirtschaftsbereiche sowie neue Produktions-, Markt- und Wettbewerbsstrukturen. Diese machen es notwendig, auch Beherbergungsdienstleistungen für die Nutzenden und Betreibenden disruptiv neu zu überdenken und eine leistungsbestimmte mobile sowie innovative Wertschöpfung zu entwickeln. Diese Vervielfältigung der Optionen1 umfasst hybride Aufenthaltsformen wie etwa klassische Übernachtungs- und Aufenthaltsdienstleistungen als auch Arbeits-, Logistik- und Lagerplattformen als potenziell neue Beherbergungstypologie.

Beispiel Zielmarkt Hospitality

Der Hotel- und Beherbergungsmarkt ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor innerhalb der europäischen Union, sondern auch in Hinblick auf globale Märkte von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. So verfügt die europäische Beherbergungsbranche über 40 Prozent der weltweiten Hotelkapazitäten. Zudem steht Europa global an sechster Stelle der zehn beliebtesten Urlaubsregionen und zieht jährlich nahezu 60 Prozent der internationalen Touristenströme an. Alleine in Deutschland wurden rund 31 Mrd.² Euro netto mit rund 775 Mio. Übernachtungen³ im Jahr 2018 umgesetzt. Tendenz steigend.

Für die klassische Hotel-, Camping- und Caravaningbranche kann der Einsatz des Autonomous mobile Hostel © Konzeptes eine Diversifizierung bzw. eine Geschäftsfeldentwicklung bin hin zu einer teilweisen Substituierung bedeuten. Autonom fahrende Einheiten bieten je nach Bedarf mobile Übernachtungsmöglichkeiten oder auch Aufenthaltslösungen an. Dabei kommt der Gast nicht zum Fahrzeug sondern das Fahrzeug zum Gast. Aus dem autonom fahrenden Auto und seinen eingangs erwähnten Verkehrseigenschaften wird somit der mobile Host (Engl.: Gastgeber) der dem Gast zum mobilen Begleiter entlang der Nutzung wird. Anhand intelligenter Applikationen und gemeinsam genutzter Netzwerke kann auf bedarfsgerechte autonome mobile Beherbergungslösungen wie etwa auf ein Autonomous Mobile Hostel © beispielsweise im urbanen Bereich, auf Autobahnen oder als mobiles Hotel an Veranstaltungsorten zugegriffen werden.

Die „Beherbergung“

Die autonome elektromobile Beherbergung beschränkt sich aber nicht auf eine Unterkunft zum Aufenthalt oder Übernachten. Die „Beherbergung“ steht vielmehr für zahlreiche Synonyme mit ihren Bedeutungsgruppen4.

Diese Bedeutungsgruppen geben Aufschluss über die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten (vgl. Poster weiter unten) und damit auch über die hohe Relevanz aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Perspektive. Damit erklärt sich auch die Herangehensweise, die klassische Beherbergung im Sinne einer Einrichtung, die regelmäßig oder gelegentlich Übernachtungsmöglichkeiten für Reisende anbietet5 nur als ein Teil der autonomen elektromobilen Beherbergung zu sehen.

Real Time Delphi

Master Thesis:

‚NEW MOBILITY MODE:
Autonomous mobile Hospitality‘

„Gibt es eine Akzeptanz für zukünftige nutzenbringende Beherbergungskonzepte mit vollautonomer Elektroautomobilität“

Das im Rahmen des Masterstudiums Zukunftsforschung der FU Berlin durchgeführte Real Time Delphi als onlinebasierte Expert*innenumfrage, befasste sich eben mit der potenziellen neuen Beherbergungstypologie und mit der Frage nach der Akzeptanz dafür. Ziel war es, mit der Arbeit die Antwort auf die Frage ableiten zu können, ob es unter Expert*innen eine Akzeptanz/Nicht Akzeptanz für zukünftige nutzenbringende Beherbergungskonzepte mit vollautonomer Elektromobilität gibt. Aus 156 Kommentaren und 270 Bewertungen von Expert*innen konnte somit ein erstes Fazit für diese noch nicht existente Innovation6 und bisher noch nicht erforschte Abstraktion der autonomen elektromobilen Beherbergung gezogen werden.

Wenn Sie mehr darüber Lesen oder Wissen möchten, finden Sie hier: „Mein Buch bestellen“ die Master Thesis oder senden eine Mail an: marco@goodnit.de.

Einen ersten Einblick in die Studie vermittelt das folgende zusammenfassende Poster.

Thema & Studiendesign auf einen Blick

Quellen:

1(Gross: „die Multioptionsgesellschaft“, 1994, im St. Galler Tagblatt (Hrsg.) vom 01.05.2001)

²(Vgl.: Dehoga Zahlenspiegel IV/2018)

³(vgl.: Dehoga Zahlenspiegel IV/2018. Hotel und Beherbergung zusammen)

4(Dornseiff Bedeutungsgruppen. Wortschatz Corpora, Universität Leipzig)

5(vgl. Europäische Kommission 1998, Richtlinie 95/57/EG)

6(vgl. Kollmann, T., 1998, S. 96)